Umweltfreundliche(re)s Einkaufen

Einkaufen gehen müssen wir alle - und dabei entsteht Müll. Ganz zu vermeiden ist das meistens nicht, aber es gibt Dinge, auf die ihr achten könnt und die über das Nutzen von Stoffbeuteln anstelle von Plastiktüten hinausgehen. Hier findet ihr drei Tipps für umweltbewussteres Einkaufen, die leicht umzusetzen sind und einen Unterschied machen. 

 

Schwarzes Plastik

Jeder, der in den letzten Jahrzehnten mal über die Umwelt nachgedacht hat, weiß, dass Plastik schädlich ist und vermieden werden sollte. Was einige von euch aber vielleicht nicht wissen: Plastik ist nicht unbedingt gleich Plastik. Schwarzes Plastik ist die wohl schädlichste Form von Plastik, weil es nicht recycelt werden kann.

Die schwarze Farbe sorgt dafür, dass das Sortier-System in Recycling-Anlagen das Plastik nicht als solches erkennt, wodurch Verpackungsmüll aus diesem Stoff als Restmüll eingeordnet und verbrannt wird, anstatt es zu recyceln. Außerdem enthält vor allem schwarzes Plastik Schwermetalle, die bei Mensch und Natur leichte bis fatale Schäden anrichten können.

Man kommt beim Einkaufen leider nicht immer um Plastik herum, aber selbst beim Kauf von Plastik kann darauf geachtet werden, ob ein Produkt in recyceltem Kunststoff verpackt ist, der nach Entsorgung weiter recycelt wird, oder aus neuem Plastik, welches leicht recycelbar ist (oft stehen dazu Hinweise auf der Verpackung!). Schwarzes Plastik sollte vermieden werden. [1]

 

Getränkeverpackungen

Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern gibt es in Deutschland zum Glück ein Pfandsystem, wodurch Getränkeverpackungen zu großen Teilen neu befüllt oder anderweitig recycelt werden. Aber auch hier gibt es Unterschiede zwischen Dosen, PET-Flaschen, Glasflaschen und Tetra Paks – wozu greift man also am besten?

 

Bei Plastikflaschen muss zwischen Einweg und Mehrweg unterschieden werden. Die dünnen, leicht zu zerquetschenden Einweg-Flaschen werden im Pfandautomaten geschreddert und größtenteils downgecycelt oder verbrannt. Ähnliches gilt für Getränkedosen.

Die dickwandigeren, stabileren Mehrweg-Flaschen hingegen werden bis zu  fünfundzwanzig Mal neu befüllt, wobei wesentlich weniger Material und Ressourcen verloren gehen. Noch öfter können Mehrweg-Glasflaschen neu befüllt werden – bis zu fünfzig Mal.

Von Getränkekartons könnte man annehmen, sie wären nachhaltig, allerdings bestehen Tetra Paks nur zu 70% aus Pappe, der Rest ist Kunststoff. Tatsächlich liegt die Recycling-Quote von Getränkekartons laut dem Deutsche Umwelthilfe e. V. nur bei 36%. 

 

Um die Frage zu beantworten: Leitungswasser in der eigenen Flasche ist natürlich am nachhaltigsten, aber wenn es mal etwas anderes sein soll, dann sind Mehrweg-Glasflaschen am besten, gefolgt von Mehrweg-Plastikflaschen. Einwegplastik oder Dosen produzieren trotz Pfandsystem eine Menge Müll.[2]

 

Obst und Gemüse: Regional, Saisonal, oder Bio?

Die Wörter Bio, Saisonal und Regional erzeugen beim Einkaufen den Eindruck eines gesunden, nachhaltigen Produktes. Allerdings lohnt es sich hier, genauer hinzuschauen. Die Begriffe Bio und Öko sind gesetzlich geschützt und es müssen gewisse Standards eingehalten werden, wenn man sich ein solches Siegel auf das eigene Produkt drucken lässt. Aus der Region oder umweltgerecht hingegen sind nicht geschützt. Eine Region kann hier alles Mögliche bedeuten, deshalb sollte hier ein Blick in das Kleingedruckte geworfen werden, um sicherzustellen, woher genau ein Produkt kommt.

Wer es genau wissen will, kauft beim Bauern des Vertrauens oder auf dem Wochenmarkt, aber wenn das nicht möglich ist, sollte folgendes gelten: 

Bio, regional und saisonal ist der Jackpot, allerdings ist ein Nicht-Bio Apfel aus Deutschland besser (und oft auch leckerer und günstiger!) als ein Bio-Apfel aus Übersee, der einen langen, umweltschädigenden Weg hinter sich hat. Es ist hier ratsam, sich darüber zu informieren, welches Obst und Gemüse wann Saison hat und den Einkauf möglichst darum zu planen. Auf der Webseite der Verbraucherzentrale findet ihr einen Saisonkalender für Obst und Gemüse und könnt ihn ganz einfach runterladen! [3][4] 

 

Fazit

Noch einmal zusammengefasst: 

  • vermeidet beim Einkaufen schwarzes Plastik
  • greift zu Mehrweg- anstatt Einweg- Flaschen
  • kauft Obst- und Gemüsesorten, die aktuell Saison haben

 

Es gibt vermutlich noch weitere einhundert Dinge, auf die ihr beim Einkaufen achten könntet, aber auf alles achten kann vermutlich niemand. Wir können alle etwas beitragen, wo wir können und mit den drei Tipps aus diesem Beitrag könntet ihr den Anfang machen (vielleicht als Vorsatz für das neue Jahr ;)!


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